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Können Sie sich vorstellen diese Distanz in einem Flugzeug zu überwinden? Sicherlich können Sie das. Geht das auch ohne Flugticket?
„Die Intuition ist ein göttliches Geschenk, der denkende Verstand ein treuer Diener. Es ist paradox, dass wir heutzutage angefangen haben, den Diener zu verehren und die göttliche Gabe zu entweihen.“ Albert Einstein Intuition finden wir in allen Bereichen unseres Lebens, doch oft wagen wir nicht, auf sie zu hören. Derjenige, der seiner inneren Stimme folgt, muss Kontrolle und Planbarkeit aufgeben, an der sich unser Verstand all zu gerne klammert.
Einer Studie der Universität Zürich aus dem Jahre 2017 zur Folge erhöht sich durch akuten Schlafmangel die Risikobereitschaft. Die Probanden mussten entscheiden, ob sie sofort einen Geldbetrag bekommen oder lieber um eine höhere Geldmenge wetten wollen. Das Risiko stieg mit der Gewinnsumme. Wer sich also dafür entschied, auf viel Geld zu wetten, steigerte so auch die Wahrscheinlichkeit, viel zu verlieren. Eine ganze Woche akuten Schlafmangel führte dazu, dass die Probanden viel risikobereiter waren. Aber nicht nur die Risikobereitschaft ändert sich, sondern auch das Bewusstsein dafür: Die Probanden hielten ihr Risikoverhalten nämlich für unverändert. Sie konnten nicht erkennen, dass sie aufgrund des Schlafmangels bereit waren, viel Geld zu riskieren.
Es ist nicht alleine die Entscheidung einen Marathon zu laufen, wenn man denn mal so „verrückt“ ist und sich dazu durchringt. Es ist eine Kaskade von Entscheidungen. Bei welchem Marathon laufe ich denn? Wann ist das denn? Wie gestalte ich mein Training? Welche Zeit will, ok, sagen wir mal, kann ich denn laufen? Habe ich ausreichend Trainingsklamotten? Wie muss ich mich ernähren, sowohl während der Trainingsphase also auch während der einzelnen Trainingsläufe. Nicht zu vergessen auch die Nahrungsaufnahme während der 42,195 km . Neben diesen Entscheidungen gibt es gute Gründe, warum man überhaupt eine solche Distanz laufen sollte. Der Marathon beweist, dass man durchhalten kann. Marathonläufer beißen sich durch. Der Lauf wirkt lange nach und lässt einen wachsen.
Der beste Rat vor jeder schweren Entscheidung: ein paar Schritte zurücktreten und das Geschehen aus einer anderen, übergeordneten Perspektive betrachten. Wohin führt mich die Wahl langfristig? Welche Konsequenzen hat das? Welche möglichen Chancen ergeben sich? Wenn Sie das alles nicht sehen, reagieren Sie nur auf akuten Stress!
o Stellen Sie sich die beiden Alternativen, zwischen denen Sie sich intuitiv entscheiden müssen, vor. o Entscheiden Sie, welche Alternative beim Münzwurf «Kopf» respektive «Zahl» ist., sofern es sich um 2 Möglichkeiten handelt o Werfen Sie die Münze. Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl: In dem Moment, wo sich die Münze in der Luft befindet, präferieren wir – aus dem Unterbewusstsein - eine bestimmte Lösung, genau die Lösung, die wir wollen (unabhängig ob Kopf oder Zahl gefallen ist).
Hin und wieder soll es vorkommen, dass Menschen in der Tat durch das Ausfüllen einer endlos langen Pro- und Contra-Liste zu einer Entscheidung kommen. Dieses Verfahren scheitert schon im Ansatz: weil uns weder genügend Zeit noch genügend Informationen zur Verfügung stehen. Und wir funktionieren trotzdem. Der Torhüter, der bei einem Elfmeter entscheiden muss, in welche Ecke er springt, legt genauso wenig eine Liste an wie der Kunde, der im Supermarkt vor einem gut gefüllten Marmeladenregal steht. Sie entscheiden sich stattdessen intuitiv. Bis heute werden Vernunft und Intuition gegeneinander ausgespielt; mal gilt die eine, mal die andere als überlegen. Das bewusste Nachdenken ist anstrengend und zeitraubend. Dafür kann man sein Ergebnis begründen und rechtfertigen. Die intuitive Entscheidung hingegen gelingt zwar meist schnell und mühelos, stammt dafür aber aus den undurchsichtigen Tiefen des Unbewussten.
